Meniskusverletzungen

Die regenerative Behandlung ohne Operation

keine Knieprothese, Meniskusschaden Meniskusriss ohne Operation

Es werden jährlich Millionen von Meniskusoperationen in Europa durchgeführt. Die Arthroskopie, auch Kniespiegelung genannt, ist auch in Deutschland eine der häufigsten Operationen. Sie soll Schmerzen lindern und die Mobilität des Patienten wieder herstellen. Doch aktuelle Untersuchungen zeigen: Der Nutzen für die Patienten ist in vielen Fällen gleich null.

 

Eine Gelenkinstabilität ist häufig die Folge von Meniskusoperationen, denn der Meniskus ist einer der wichtigen stabilisierenden Elemente des Kniegelenkes. Wenn ein Teil des Meniskusgewebes oder gar der gesamte Meniskus operativ entfernt wird, sind die Beschwerden des Patienten oft nicht gebessert. Es bestehen in vielen Fällen nach der Operation genauso viel oder sogar noch mehr Schmerzen als vor der Operation, denn die Meniskusoperation bewirkt häufig eine Destabilisierung der Gelekssituation. Es entsteht eine vermehrte Gelenkinstabilität und ein verstärktes Reiben der oft schon geschädigten Gelenkflächen gegeneinander. Die zunehmende Degeneration des Gelenkes wird hierdurch beschleunigt. Daher sind nach einer Meniskusentfernung oft weitere operative Eingriffe zu erwarten.

 

Meniskusschäden können entweder durch eine akute Verletzung oder durch eine langsam zunehmende Degeneration verursacht werden. Die Verletzung ist meist Folge einer Drehbewegung des Knies oder einer Bewegung aus dem gebeugten Knie heraus, wie z.B. beim Skifahren. Meniskusschäden sind sehr häufig. Meistens bleiben sie unbemerkt und verursachen keine Beschwerden. Die eigentlichen Knieschmerzen werden in vielen Fällen durch eine Gelenk- und Bandinstabilität sowie durch einen Knorpelverschleiß verursacht.

 

Daher ist es sehr wichtig eine regenerative konservative Therapie mit einer Stabilisierung des Gelenkes durchzuführen, anstatt gleich zu operieren. Die Prolotherapie mit Plättchenreichem Plasma (PRP/PRF) bzw. das Meso-Repair bieten eine hervorragende Alternative zum operativen Vorgehen.

 

Die Kniegelenksanatomie – Stabilisierung und Stoßdämpfung

 Die Menisken sind Stoßdämpfer und helfen das Gelenk zu stabilisieren. Sie sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Gelenkschmiere und schützen den Gelenkknorpel. Die Menisken sind C-förmige Knorpelscheiben, die zwischen dem Oberschenkel und dem Unterschenkel im Kniegelenk liegen. Sie haben eine flache Unterseite, um sich der glatten Oberseite des Schienbeinkopfes und eine konkave Oberseite, um sich dem konvexen Oberschenkelknochen anzulegen. Das Vorder- und Hinterhorn des Meniskus ist am Schienbein angeheftet, um ihn in der richtigen Position zu halten.

 

Mehrere Kniegelenksbänder arbeiten mit den Menisken zusammen, um eine Verdrehung oder Überdehnung des Gelenkes bei dem täglichen komplexen Belastungen zu verhindern. Ein zu hohes Maß an Beweglichkeit und fasche Bewegungen werden durch das Innen- und Außenband sowie durch das vordere das hintere Kreuzband verhindert.

 

Meso-Repair - Meniskusriss

 Eine weitere wichtige Aufgabe des Meniskus ist die Verteilung der Gelenkschmiere. Die Gelenkflüssigkeit ernährt und schützt den Gelenkknorpel im Knie. Die Knochen im Knie sind mit einer dünnen Schicht Gelenkknorpel überzogen, der die Bewegungsreibung verringert. Dieser Knorpel ist sehr empfindlich wegen seiner fehlenden Durchblutung, denn es sind keine Blutgefäße im Knorpel vorhanden! Er ist alltäglich hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Der Meniskus ist daher sehr wichtig, um die Gelenkschmiere gleichmäßig zu verteilen und den Gelenkknorpel zu ernähren.

 

Schlechte Blutversorgung

 Die Fähigkeit des Meniskus zu regenerieren ist begrenzt, weil nur ein sehr kleiner Anteil (bis zu einem Viertel) des Meniskus direkt mit Blut versorgt wird. Dieser durchblutete Bereich wird auch “rote Zone“ bezeichnet. Der innere, nicht mit Blut versorgte, Meniskusanteil wird als „weiße Zone“ bezeichnet. Während die rote Zone eine gewisse Möglichkeit zur Regeneration hat, ist die weiße Zone nicht in der Lage eigenständig die Heilung einzuleiten. Es fehlen die regenerierenden Blutzellen und die heilungsvermittlenden Botenstoffe.

 

Die Schmerzen

Im Fall eines akuten, traumatischen Risses können die Schmerzen sofort zum Zeitpunkt der Verletzung auftreten. Sie sind oft auch von einem hörbaren Geräusch begleitet.

 

Bei einem durch Verschleiß bedingten Riss treten die Schmerzen meistens langsam zunehmend und manchmal auch nur in Intervallen auf. In beiden Fällen kann der Schmerz durch eine Gelenkkapselschwellung, eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Knie (Erguss) und eine Bewegungseinschränkung begleitet werden. Zusätzliches Zeichen von Meniskusrissen sind ein Klicken und Knacken sowie wiederholte Gelenkblockierungen.

 

Die Lage und die Ausprägung des Meniskusrisses spielen eine wichtige Rolle hinsichtlich der Heilungsprognose. Risse, die kurz sind und in der durchbluteten Zone liegen, haben eine bessere Chance zu heilen als große Risse in der weißen, nicht durchbluteten Zone.

 

Wenn zusätzlich eine Schädigung des Knorpel oder der Kniebänder vorliegt, ist dieses für die Meniskusheilung ungünstig. Aufgrund der anatomischen Gegebenhaiten treten Meniskusverletzungen häufig in Verbindung mit Bandverletzungen auf. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Unhappy Triad, bei der es neben dem Riss des Innenmeniskus auch zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes und des Knieinnenbandes kommt.

 

Es gibt Faktoren, die eine Heilung eines Meniskusschadens positiv beeinflussen:

 

Männlicher Patient, jünger als 50 Jahre, kein Übergewicht, traumatischer, akuter Riss, durchblutete Zone betroffen, radiale oder schräge Risse, Teilrisse, kürzere Risse, Außenmeniskus betroffen, keine Begleitverletzungen, keine Knorpelveränderungen.

 

Eine Heilung ist eher unwahrscheinlich bei dem Vorliegen folgender Faktoren:

 

weiblicher Patient, älter als 50 Jahre, Übergewicht, degenerativer, länger bestehender Riss, nicht durchblutete Zone betroffen, Horizontal- oder Längsrisse, komplette Risse, mehrere Risse, Innenmeniskus betroffen, Riss mit Begleitverletzung, Knorpelverschleiß.

 

Bildgebung - MRT

Seit über 20 Jahren ist die Kernspintomographie (MRT) das wichtigste bildgebende Verfahren zur Diagnostik von Meniskusverletzungen. Leider bleiben bis heute im MRT häufig Meniskusrisse unentdeckt oder es werden Risse gesehen, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind. Man spricht dann von fasch positiven und fasch negativen Befunden.

 

Viele wissenschaftliche Studien zeigen, dass MRT-Befunde oft weder mit den klinischen Symptomen noch mit den orthoskopischen Befunden korrelieren. Daher ist das MRT allein ein sehr schlechtes Werkzeug um eine richtige Diagnose zu stellen und die wirklich erforderliche Therapie einzuleiten.

 

Grenzen der operativen Möglichkeiten

Die traditionelle operative Behandlung bei Meniskusverletzung besteht in einer Entfernung von Meniskusgewebe. Der langfristige Nutzen ist sehr gering. Obwohl eine kurzfristige Beschwerdebesserung eintreten kann, bleiben auf längere Sicht die Schmerzen und eine Gelenkinstabilität nach der Operation anhalten. Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass die Operation keine Heilung des Meniskus herbeiführt.

 

Denn der Meniskus, ist eine zum Großteil nicht mit Blutgefäßen versorgte knorpelige Struktur, die nicht ohne ein ausreichendes Angebot an Nährstoffen und Heilfaktoren regenerieren kann. Leider können die Operationen bisher die Heilung des Meniskus nicht bewirken. Die Operationen haben sogar oft den gegenteiligen Effekt. Es werden zusätzliche Schäden verursacht und so die Heilungswahrscheinlichkeit reduziert.

 

Ein degenerativer Prozess kann nur dann positiv beeinflusst werden, wenn eine ausreichende Stimulation zur Reparatur erfolgt. Der Meniskus ist aus sich heraus nicht im Stande sich zu reparieren. Die chirurgischen Verfahren beschleunigen zudem den Degenerationsprozess.

 

Daher ist die ideale Behandlung für einen beschädigten Meniskus, eine Methode, die die Regeneration des Meniskus stimuliert.

 

Thrombozytenreiches Plasma für den Meniskus

Um zu verstehen, warum Wachstumsfaktoren stark positive Auswirkungen auf die Behandlung von Meniskusverletzungen haben, ist es zunächst erforderlich zu wissen, welche Rolle sie im Prozess der natürlichen Heilung spielen.

 

Die ersten Schritte einer Gewebeheilung beginnen immer mit dem Anlocken von bestimmten Blutzellen an den Ort der Verletzung. Bei einer Gewebeverletzung kommt es zunächst zu einer Blutung. Bei der Blutgerinnung geben Blutplättchen wichtige Heilungsfaktoren ab. Sie sind von entscheidender Bedeutung für die Heilung und Regeneration des Gewebes.

 

Ein Heilungsprozess im menschlichen Körper besteht aus drei grundlegenden Phasen:

 

Phase 1: die Entzündung,

 

Phase 2: die Bildung von neuem Gewebe

 

Phase 3: die Reifung des neu gebildeten Gewebes

 

Die Wachstumsfaktoren aus den Thrombozyten (Blutplättchen) bewirken eine lokale Entzündungsreaktion. Die verschiedenen Wachstumsfaktoren haben jeweils bestimmte Aufgaben. In dieser Phase treten auch sogenannte Monozyten auf. Es handelt sich um weiße Blutkörperchen, die unmittelbar auf die Entzündungsreize reagieren und eine Immunantwort einleiten.

 

Die Produktion der Wachstumsfaktoren erreicht die stärkste Aktivität direkt nach dem Entzündungsstadium. Kollagenbildende Zellen (Fibroblasten) beginnen innerhalb der ersten 2 Tage nach einer Verletzung mit ihrer Arbeit. Sie bilden neues Kollagen, dem Hauptbaustein von Geweben wie z.B. Meniskus und Knorpel. Die Fibroblastentätigkeit hält einige Wochen an. Die Reifung von Kollagen kann sogar Monate anhalten.

 

Jeder dieser Heilungsphasen ist erforderlich, um die nächste Phase einzuleiten. Wenn das entzündliche Stadium nicht eintritt, werden auch keine Fibroblasten in den verletzten Bereich gelockt und so auch kein Kollagen gebildet. Wenn nicht eine signifikante Immunantwort auf das geschädigte Gewebe eingeleitet wird, setzt keine Heilung ein und es folgt eine zunehmende Schädigung des Gelenkes.

 

 

Die Blutplättchen und ihre Wachstumsfaktoren

PDGF (Platelet derived Growth Factor):

ördern die Neubildung von Gefäßen sowie die Zellvermehrung und somit die Heilung von Knochen, Knorpel, Menisken, Sehnen und Bändern.

 

TGF beta (Transforming Growth Factor-β1 und 2): stimuliert das Zellwachstum und den Knochenstoffwechsel.

 

EGF (Epidermal Growth Factor): fördert das Wachstum von Hautzellen und die Bildung von kollagen Bindegewebsfasern.

 

Fibroblast Growth Factor (FGF): fördert die Vermehrung und die Differenzierung von Zellen, auch Muskelzellen. Regeneration von Knorpel und Nerven. Fördert das Wachstum von Hautzellen und Gefäßen.

 

Fibrin und Fibronektin: sind Adhäsionsmoleküle. Sie helfen, dass die wertvollen Wachstumsfaktoren am Ort anhaften und dort zur Heilung verbleiben.

 

Insulin-Like-Growth Factor (IGF): ein sehr wichtiger Wachstumsfaktor, körpereigenes Dopingmittel.

 

Platelet-Derived-Angiogenesis Factor: stimuliert die Vaskularisation und die Durchblutung.

 

Im Falle einer Meniskusverletzung, ist es aufgrund der beschriebenen Tatsachen einleuchtend, dass das beschädigte Gewebe sich nicht selbst reparieren kann. Die Heilung des Meniskus ist abhängig von einer ausreichenden Blutversorgung und regenerierenden Wachstumsfaktoren am Ort der Verletzung. Da weniger als 20% des Meniskusgewebes bei Menschen im Alter über 40 Jahren vaskularisiert (mit Blut versorgt) ist, ist eine Meniskusheilung in der Regel nicht möglich. Einmal geschädigt, ist der Meniskus selbst zu einer Reparatur nicht fähig.

 

Wachstumsfaktoren zur Stimulation der Meniskusreparatur

 Wachstumsfaktoren die Grundvoraussetzung zur Heilung von verletzten Geweben. Der Kontakt des geschädigten Bereiches mit Wachstumsfaktoren kann tatsächlich das Zellwachstum und die Neubildung von Kollagen signifikant anregen. Werden Wachstumsfaktoren einer Gewebeverletzung zugeführt, so ist das geschädigte Gewebe in der Lage selbst heilen.

 

Zahlreiche Studien zeigen, dass die Injektion von verschiedenen Wachstumsfaktoren die Meniskuszellaktivität um mehrere hundert Prozent erhöht und die Reparaturtätigkeit in diesem sowie in anderen Geweben des Körpers erhöht. Die Bildung von Glykosaminen (Hauptkomponente der Gelenkflüssigkeit) und die Zellmigration werden ebenfalls angeregt.

 

In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass ein Meniskusschaden im nicht durchbluteten Abschnitt eine zehnfache Steigerung der Heilungsrate aufweist, wenn die Zugabe eines Fibrinklebers und eines Zellenwachstumsfaktors erfolgt. Es wurde sogar das Einwachsen von Blutgefäßen (Neovaskularisation) und von Granulationsgewebe (Bindegewebe) in den nicht mit Gefäßen versorgten Teil des Meniskus festgestellt.

 

Der Nachweis, dass nicht mit Blut versorgte Zellen im Stande sind zu regenerieren, wenn sie dazu angeregt werden, ist die Grundlage der biologischen Prolotherapie mit plättchenreichem Plasma bei Meniskusschäden.

 

Zusammenfassung

 Meniskusverletzungen sind eine häufige Ursache von Kniegelenksschmerzen. Meniskusrisse sind sicherlich die häufigste Form von Meniskusverletzungen Sie haben eine schlechte Heilungstendenz, vor allem deshalb, weil der größte Anteil der Menisken keine direkte Blutversorgung hat. Chirurgische Behandlungen können zu schwersten Langzeitfolgen führen. Das schlechte Heilungspotential von Meniskusrissen hat vor allem in den USA dazu geführt nach neuen regenerativen Methoden Ausschau zu halten.

 

Den geschädigten Menisken mangelt es an den entscheidenden Wachstumsfaktoren, um eigenständig zu heilen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Wachstumsfaktoren die Zellneubildung in den Menisken und die Kollagenbildung stark erhöhen. Meniskusrisse können tatsächlich zur Reparatur angeregt werden.

 

Es ist daher kein Wunder, dass die Heilbehandlung mit plättchenreichem Blutplasma (PRF) so begehrt ist. Zur Herstellung des PRF wird aus der Armvene etwas Blut entnommen. Dieses wird in besondere Blutröhrchen gegeben und nach einem speziellen Verfahrensprotokoll weiterverarbeitet und zentrifugiert. Es wird so ein hochkonzentriertes autologes Thrombozytenplasma gewonnen. Die Blutzellen werden anschließend physikalisch aktiviert. Es werden keine weiteren Substanzen und Pharmaka hinzugefügt.

 

Das PRF hat einen sehr hohen Gehalt an regenerationsfördernden Wachstumsfaktoren und entzündungshemmenden Zytokinen. Sie sind für die Heilung der verletzten bzw. erkrankten Strukturen von entscheidender Wichtigkeit. Pluripotente Stammzellen und bindegewebsbildende Zellen (Fibroblasten) sowie Leukozyten werden lokal angezogen und zur Gewebeneubildung angeregt.