Was ist Prolotherapie?

Die Prolotherapie ist eine regenerative Injektionsbehandlung.

Sie wird zur Heilung von Bindegewebsstrukturen, Bändern und Sehnen verwandt.

 

Der Hauptgrund für einen Gelenkverschleiß und chronische Schmerzen ist eine Gelenkinstabilität.

 

Die Ursachen hierfür sind vielfältig (z.B. Bänder-Sehnenverletzungen, Überdehnungen, Meniskusrisse, Bindegewebsschwäche etc.). Dieses gilt analog auch für die Wirbelsäule (Bandscheiben, Wirbelgelenke, Kreuzdarmbeingelenke).

 

Überbewegliche Gelenke und verletzte Bänder müssen richtig und umfassend behandelt werden, um eine gute Stabilität wiederherzustellen. Mit der Prolotherapie werden die geschwächten kollagenen Strukturen regeneriert und wieder aufgebaut.

 

Die Prolotherapie ist eine gute und bewährte  Alternative zu einer Operation, der Einnahme von Schmerzmitteln sowie zu entzündungshemmenden Cortisonspritzen bei Gelenkinstabilitäten und Arthrose.

 

Die Prolotherapie wird garantiert immer ohne Narkosemedikamente, ohne entzündungshemmende Medikamente und ohne Cortison verabreicht, denn diese blockieren den entscheidenden Heilungsprozess.

 

Das regenerative Prolotherapie-Verfahren ist eine sichere und kostengünstige Option, die es dem Patienten in der Regel ermöglicht, auch während der Behandlung weiter zu arbeiten und zu trainieren.

 

Um einen guten und nachhaltigen Erfolg zu erzielen, ist es erforderlich, alle oder die meisten Bänder eines instabilen Gelenks zu behandeln. Es können auch mehrere Gelenke bzw. Wirbelsäulenbereiche bei jedem Besuch behandelt werden.

Die Behandlungen werden im Allgemeinen alle drei bis vier Wochen durchgeführt, um dem Körper ausreichend Zeit für das neue Kollagenwachstum zu geben. In bestimmten dringenden Heilungssituationen können die Behandlungen jedoch auch einmal pro Woche erfolgen.

 

Zur Beschleunigung und Intensivierung der Regeneration kann ergänzend zur regulären Proliferationstherapie zusätzlich eine Behandlung mit patienteneigenem, thrombozytenreichem Plasma (PRP) erfolgen, um die Stammzellen und Wachstumsfaktoren genau an die Stelle zu leiten, in der die Heilung stattfinden soll. Dieses Vorgehen wird als autologe (aus Ihren eigenen Zellen) Prolotherapie oder zelluläre Prolotherapie bezeichnet.

 

Bei dem in unseren orthopädischen Praxen verwandten Plättchenreichem Plasma (PRP-Prolotherapie), werden die Blutplättchen /Wachstumsfaktoren in dem Patientenblut stark konzentriert und anschließend direkt injiziert.

 

Bei der Prolotherapie handelt es sich um ein Spezialverfahren, bei dem die besondere Injektionstechnik und die Erfahrung des Prolotherapeuten eine entscheidende Schlüsselrolle spielen. Im Juli 2016 wurde ein Überblick von 32 wissenschaftlichen Studien zur Prolotherapie in einem amerikanischen Medizinjournal veröffentlicht (1). Hier die Ergebnisse:

 

Prolotherapie wird erfolgreich bei Patienten mit Sehnenerkrankungen angewandt, bei denen eine konservative Therapie nicht mehr hilft.

 

Prolotherapie wird zur Behandlung von Gelenkverschleiß  eingesetzt.

 

Die Prolotherapie wird bei der Behandlung von Fingergelenkarthrose verwandt, wenn auf eine konservative Therapie nicht angesprochen wird.

 

Prolotherapie wird bei der Behandlung von Rücken- und Beckenschmerzen erfolgreich eingesetzt.

 

Insgesamt wurde bestätigt, dass die Prolotherapie wirksam ist und als gute Behandlungsmethode von Schmerzen und Funktionsstörungen angesehen werden kann, die mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates einhergehen, insbesondere bei Bänder- und Sehnenerkrankungen sowie Gelenkverschleiß (Arthrose).

(1)    Clinical Medicine Insights Arthritis and Musculoskeletal Disorders, A Systematic Review of Dextrose Prolotherapy for Chronic Musculoskeletal Pain 2016; 9: 139–159. Published online 2016 Jul 7. 

 

Mikroskopische Untersuchungen von Bändern und Sehnen nach Prolotherapie-Injektionen zeigen eine verstärkte entzündliche Heilungsreaktion mit der Bildung von neuem Kollagen, Kapillarproliferation sowie der Stimulation von Wachstumsfaktoren.

Prolotherapeutisch behandelte Bänder haben eine erhöhte Bandmasse, sind dicker, reißfester und haben eine stärkere Verbindung mit dem Knochen.

 

Prolotherapie wird für die Gelenkbänder der gesamten Wirbelsäule, des Beckens und der peripheren Gelenke verwandt, um instabile, schmerzende Gelenke dauerhaft zu stabilisieren.

 

 

Prolotherapie: Die Alternative zur Operation

 

Chirurgische Eingriffe beinhalten fast immer die Entfernung von Strukturen wie Knochen, Schleimbeuteln, Menisken, Bandscheiben, Bändern und Sehnen.

 

Es gibt eine Vielzahl von chirurgisch-orthopädischen Eingriffen. Zum Beispiel:

 

Schulter-Operation:

Eine arthroskopische Operation, um Schäden an den Gelenkflächen zu glätten, Knochensporne zu entfernen (Impingement-Syndrom) und zur Reparatur von Sehnenrissen der Rotatorenmanschette.

 

Gelenkprothese:

Ersatz des Gelenks, in dem das erkrankte Knochengewebe und der Knorpel komplett entfernt werden und die gelenkbildenden Anteile durch künstliche Teile aus Metall und Kunststoff ersetzt werden.

 

Operation einer Spinalstenose:

zunehmend häufige Rückenoperation, welche die chirurgische Entfernung des hinteren Bogens eines Wirbels beinhaltet und so zu einer Destabilisierung der Wirbelsäule führt.

 

Versteifung der Wirbelsäule:

Es werden mehrere Wirbel operativ miteinander verbunden. Das führt oft zu einer Bandlaxität und Instabilität der Wirbelsäule in den benachbarten Wirbelsäulenregionen, weil diese durch die Versteifungsoperation vermehrt belastet  und überdehnt werden.

 

Bandscheibenoperation:

Eine Bandscheibe wird entfernt, um Rückenschmerzen zu lindern. Diese Operation führt in vielen Fällen mittelfristig zu noch mehr Rückenschmerzen, da die Operation eine Bandlaxität und Instabilität der Wirbelsäule verursacht.

 

Warum Patienten häufig chirurgische Eingriffe meiden:   

    

Operationen setzen immer Gewebeverletzungen.

 

Operationen sind Stress für den ganzen Körper.

 

Operationen sind nicht rückgängig zu machen, ändern die Anatomie und Durchblutung im operierten Bereich.

Es gibt viele Risiken und Komplikationsmöglichkeiten.

 

Chirurgische Eingriffe können langfristig zu einer erheblichen Gelenkdegeneration (Arthrose) durch die Entfernung von Gewebe (Knorpel, Meniskus und Bandscheibengewebe) führen.

 

Die Rehabilitation dauert viel länger als bei konservativere Maßnahmen, wie der Prolotherapie.

 

Operationen beseitigen nicht immer die Schmerzen. Das bedeutet entweder, dass die eigentliche Schmerzursache nicht erkannt wurde oder, dass es ein neues Problem durch die Operation hervorgerufen wurde.

 

 

Was sind die idealen Voraussetzungen für eine Proliferationstherapie?

 

Schmerzen, die von Bändern, Sehnen oder Gelenken ausgelöst werden,

 

ein gutes Immunsystem,

 

die Bereitschaft zu einer regenerativen Therapie,

 

die Zeit für einige Arztbesuche,

 

eine gesunde Ernährung und positive mentale Einstellung.

 

 

Dr. med. Jörg Bernd Pelster

Facharzt für Orthopädie, Präventionsmedizin und Gesundheitsförderung, Naturheilverfahren, Akupunktur, Mesotherapie, Proliferationstherapie, Sportmedizin und Chirotherapie

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